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Burg Trausnitz

Brand und Restaurierung

Bild: Brand auf der Burg Trausnitz

 

Am 21. Oktober 1961, früh um 4 Uhr, bricht im Fürstenbau Feuer aus, das sich schnell verbreitet. Sofort werden Brandbekämpfungsmaßnahmen durch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt eingeleitet.

 

Bild: Laminiertes und neu gebundenes Brandschadenarchivale

Laminiertes und neu gebundenes
Brandschadenarchivale

Zunächst scheint der Erfolg nahe zu liegen, doch das Feuer schwelt in den unkontrollierbaren hölzernen Zwischenböden der Geschosse weiter. Es verschafft sich in einer Art Explosion Luft. Im gleichen Augenblick ist der Fürstenbau ein Flammenmeer. Löschzüge der Berufsfeuerwehr München und Regensburg eilen zu Hilfe, das Technische Hilfswerk, die Bundeswehr und das Bayerische Rote Kreuz rücken an. Zügige Bergungsmaßnahmen erfassen den Inhalt der Kapelle und des Staatsarchivs. Das Innere des Fürstenbaus stürzt brennend ein. Der St. Georgs-Rittersaal über der Kapelle brennt aus.

Tauchsieder und Putzeimer

In atemlosem Einsatz gelingt es der Feuerwehr, den Brand einzugrenzen. Stürzende Kamine durchschlagen die Laubengänge und verletzen drei Feuerwehrleute, einen davon tödlich. Erst am frühen Nachmittag des 21. Oktober ist das Feuer gelöscht. Als Brandursache gibt die Untersuchungskommission einen unbewachten Tauchsieder an.

 

Bild: Brandbekämpfung im Innenhof der Burg Trausnitz

Brandbekämpfung im Innenhof
der Burg Trausnitz

Vernichtet sind die Innenräume des Fürstenbaus, die Raumfolgen Herzog Wilhelms V. mit der Ausmalung der Sustris-Werkschar und den Ergänzungen des Franz Joseph Geiger, vernichtet sind das Absteigequartier König Ludwigs II. und der St. Georgs-Rittersaal Herzog Ludwigs X. über der Kapelle. Die Kapelle und ihr gesamtes Inventar bleiben erhalten. Ebenfalls erhalten, doch restaurierungsbedürftig ist der Italienische Anbau mit seinen Kabinetten und der Narrentreppe.

Gleich nach dem Brand werden von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen die Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Die Ausführung liegt in den Händen des Landbauamtes Landshut. Nach Wiederaufbringung der Dächer und Beendigung der Rohbaumaßnahmen, darunter die überaus schwierige Unterfangung der gesamten Anlage mit Betonträgern, wandeln sich die Sicherungsmaßnahmen in Wiederherstellungsarbeit. Eine Vielzahl subtilster Restaurierungsvorgänge erstreckt sich über die folgenden Jahre.

 

Bild: Der ausgebrannte Fürstenbau

Der ausgebrannte Fürstenbau

1966 wird eine durchgreifende Restaurierung der Burgkapelle eingeleitet, die Brandschäden sekundärer Art davongetragen hatte, sowie deren Befreiung von den Eingriffen des 19. Jahrhunderts.

1968 werden die wiederhergestellten Erdgeschossräume, Kapelle, Alte und Neue Dürnitz, wieder zur Besichtigung freigegeben. 1973 folgen die Räume der beiden Obergeschosse, 1975 der Weiße Saal mit seinen Nebenräumen sowie eine Burgschänke im Kellergeschoss des Fürstenbaus.


 
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